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Neuraltherapie – ist das Naturheilkunde???

12. November 2010

Neuraltherapie?
Lokalanästhetika? Spritzen und Nadeln waren mir so fern wie alles Invasive. Die kindliche Erfahrung aus Krankenhäusern und Impfungen bei denen man sich wie abgefertigtes Vieh vorkam, hatten gewiss ihren Beitrag dazu geleistet.

So dachte ich in meiner anfänglichen Karriere als Heilpraktikerin gar nicht über den Einsatz einer derartigen Methode mit einem Pharmazeuticum nach. irgendwann kam dann die Schulung bei Dr. Küstermann in Baden-Baden, der vom Sekundenphänomen sprach, wenn man Homöopathika (Homöoainiatrie) oder Lokalanästhetika an korrespondierende Akupunkturpunkte injeziere .

Nun, nach so einigen Jahren hat sie mich erobert – die Neuraltherapie – und meine Faszination ist groß. Dass Procain, als ein Vertreter der in der Neuraltherapie verwendeten Lokalanästhetika eine vordergründig völlig andere Funktion hat, möchte ich hier nach Studium der Literatur bei Dosch (Neuratherapie nach Hunecke) Weinschenk (Handbuch Neuraltherapie) sowie Barop (Taschenatlas der Neuratherapie nach Hunecke) zusammenfassend darlegen.

Gewebeschädigungen gehen einher mit Ionenverschiebungen der H(plus)-Ionen. Im Gewebe gebildete Säuren und aus den Zellen austretendes Kalium erzeugen Schmerzen. Je saurer, desto größer der Schmerz.  Schmerzhafte Entzündungen haben einen pH von 5,9. Ein pH von 7,2 ist gewebeisotonisch.. (siehe auch kommender Artikel über Atemtherapie)

In der Neuraltherapie werden Lokalanästhetika wegen ihrer Wirkung auf den Zellstoffwechsel verwendet. Die oftmals sofort erzielte Schmerzminderung ist ein willkommener Nebeneffekt. Sie schützen die Grenzflächenmembran, verhindern das Entstehen von Aktionspotentialen der Nervenzellen und Nervenfasern durch kleine Reize. Dadurch werden Membranpotentiale stabilisiert,gegen depolarisierende Noxen geschützt und die Zelle kann ihr verlorengegangenes elektrisches Potential wiedererlangen.

Procain ist:
1.     vegetativ ausgleichend, also je nach Ausgangslage anregend oder entspannend.
2.    schmerzstillend, zentral und peripher analgetischen sowie fiebersenkend, antiallergisch und spasmolytisch
3.    antientzündlich
4.    lokal richtig angewendet, unterbricht es pathogene Reflexe und reaktiviert das blockierte Neurovegetativum
5     kreislaufregulierend, gefäßerweiternd, gefäßabdichtend
6.     hemmt Reizbildung am Herzen, wirkt antiarrhythmisch
7.     verbessert die Microzirkulation (zB Abfließen von Ödemen)
8.     wirkt antihistaminisch
9.     kapillarabdichtend
10.     spasmolytisch auf die glatte Muskulatur
11.     reguliert Bildung und Ausschüttung von Hormonen und Enzymen
12.     regt die Diurese an
13.     bessert das Allgemeinbefinden, normalisiert Sensibilität und Trophik
14.     leistungssteigernd
15.     regt Bildung von Monozyten, Histiozyten und Mastzellen an
16.     verbessert die Zellatmung

und so weiter  : ))

Übersetzt für die Praxis heißt das, Procain ist vielseitig einsetzbar, ergänzend zu anderen Mitteln oder Methoden, besonders angesagt jedoch bei Schmerzprozessen wie Migräne, Schulter-Arm-Syndrom, Ischialgie oder Hexenschuss, kurz vielem, was eine besonders schnelle Reaktion erfordert.

Man spricht in der Fachliteratur von Heilreizen, die durch die Injektion vorgenommen werden. Störfelder, wie vernarbte Mandeln (zB. nach rezidivierenden Tonsillitiden/Mandelentzündungen) werden entstört, ermüdete Organe wie zB. die Schilddrüse angeregt. Das entspricht durchaus naturheilkundlichem Vorgehen!  : ))

Mit Freude am Sein, Ihre Heilpraktikerin aus Mannheim

sympathische Blutegel

6. August 2010

Wer Schmerztherapie praktiziert, kommt an Ihnen kaum vorbei.
Die regenwurmverwandten Zwitter mit ihren bis zu 90 beweglichen Zähnchen und 5 Augenpaaren klingen nicht übermäßig sympathisch – eher „egelich“.

Wie keine andere Maßnahme vermag der Biss des Blutegels sowohl im Gebiet des Geschehens als auch für den gesamten Körper eine Ausleitung sogar über das belastete, stoffwechselarme Gewebe hinaus herbeizuführen.

Die wertvollen Inhaltsstoffe seines Sekrets, das er zum „Dank“ für die Nahrung (Blut) in den Körper pumpt, führt zu einer längeren aber durchaus intensiven Sickerblutung. Das ist natürlich einer der Gründe, weshalb sich der Reiz der Behandlung in unserer heutigen Gesellschaft in Grenzen hält. Man muss sich etwa einen Tag lang Ruhe gönnen und die Nachblutung, die für den Körper ein Segen ist, versorgen.
Die sanfte „Entmüllung“ des Gewebes und Regeneration des Blutes verbessert die Blutviskosität, und entlastet das übersäuerte Gewebe.

Eine Patientin formulierte es so: „Ich fühle mich insgesamt so gut, nicht nur mein Knie!“
Das Knie der 85-Jährigen war schon im Laufe der vorhergehenden Behandlung trotz Diagnose Arthrose schmerzfrei geworden, fühlte sich aber noch immer nicht voll leistungsfähig an.

Blutegel sind bewährt bei:     Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus
Menstruationsbeschwerden, hormoneller Dysbalance
Zyklusregulation
Varizen, Krampfaderleiden, Tennisarm, Kniegelnkarthrose
zur besseren Wundheilung, Entzündungen, Arthrose, Schmerzen, Achillessehnenentzündung

Bluthochdruck und hoher Hämatokritwert sind Indikationen, die gerade zu nach Blutegeln schreien.

Insbesondere Frauen nach der Menopause und Männer ab 40 haben einen besonderen Nutzen von der Verbesserung der duch Hirudineinfluss bewirkten Verbesserung der Blutviskosität.


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