Dass ich jemals mit Paul Klee auf einem Foto erschiene? Undenkbar. Gestorben bevor ich geboren, beeindruckt mich sein Nachlass in Strichen.
Das erste Bild, welches sich meiner ermächtigt, hängt seit den achtziger Jahren bei mir. Wenngleich nur eine billige aber nicht weniger gute Plakatversion, schmälert die Kopie nie meinen Genuss an der Aussage: „Ein Fetzen Gemeinschaft“. Dass jemand mit derart wenig Malerei etwas so Wichtiges darstellen kann, macht mich auf immer zu seiner Freundin. Egal in welchem Kunsthaus ich mich gerade aufhalte, suche ich nach einem Werk von ihm. Beglückt, schon etliches seiner Kunst im Original gesehen zu haben, stehe ich in der Ausstellung über Selbstbildnisse/Kunsthalle Karlsruhe neben ihm, vor ihm, mit ihm.
Wie möchte sich der Künstler darstellen? Womit erscheint er auf seinem Selbstbildnis? Ich denke an ein Metronom als ich Paul so aus seiner Mitte gebracht betrachte. Jagt ihn die Zeit? Sitzt ihm der Krieg noch im Nacken? Weiss er von der späteren Krankheit, hängt schief in den Bahnen?
Auf unserem Bild neigt er sich mir zu, wie sich die Kunst mir immer zugeneigt hat. Sein leidender Blick ist mir wohl bekannt. Als Heilkünstlerin verstehe ich Künstler doppelt. Ihre Tiefe, ihr Wissen um Abgründe und Extasen leben in mir, ihr depressives Sein im Genie, dem Wunsch zu zeigen, welch überdimensionale Gefühlsorgasmen alle Farbvielfalt übersteigen. Die Natur der Kunst ist es, den richtigen Klang, die wahrlichste Form, die herzhaftesten Worte und Farben zu beanspruchen wohlwissend, dass sie alle nicht genügen.
Kein Intellekt vermag, die Seele eines Künstlers zu erfassen und so wird auf immer der Versuch, sich selbst darzustellen nur ein solcher bleiben, ein Moment, der Hauch einer Sehnsucht, verstanden zu werden.
Mit großem Vergnügen über die Führung durch die Ausstellung „Selfirade“
und bestem Dank!
Ihre Heilkünstlerin aus Mannheim,
Gabriele Wieland Naturheilpraxis Gabriele Wieland Mannheim
Schlagwörter: alternative Heilmethoden, gespenst eines genies, Heilkunst, künstler depression, künstler und heilung, kunst als heilmittel, Paul klee, selbstbildnis heilkunde, selbstsicht, selfies
25. Juli 2018 um 11:03 |
[…] Merz: #Iamhere 1/3 10.12.2015 / Veronika Merz: #Iamhere 2/3 13.12.2015 / Gabriele Wieland: Paul, sein “Gespenst eines Genies” und icke 13.12.2015 / Oskar Piegsa: Was ist ein Selfie? Was ist digitale Fotografie? […]
6. Oktober 2019 um 15:58 |
Paul Klees „Gespenst eines Genies“ ist auch eines meiner Lieblingsbilder…. Anbei der Link zum Bild mit freundlicher Unterstützung der Kunstbilder-Galerie.de https://www.kunstbilder-galerie.de/kunstdrucke/paul-klee-bild-816346.html